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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 13.01.2010


United4Iran regt Umbenennung von Dahlemer Straße an
Claire Horst

Ein Zusammenschluss von ExiliranerInnen unter dem Namen "United4Iran" hat beantragt, die Drygalskistraße in der Nähe der iranischen Botschaft in Berlin-Dahlem in "Neda-Agha-Soltan-Straße"...




...umzubenennen.

Die 1982 geborene Studentin Neda Agha Soltan hatte sich an den Protesten gegen das iranische Regime und dessen Wahlfälschungen beteiligt und war im Juni 2009 bei einer Demonstration in Teheran von einem Angehörigen der Basij-Milizen erschossen worden. Ein im Internet gezeigtes Video, das ihre Ermordung zeigte, hatte sie weltweit bekannt gemacht. In der Folge wurde ihr Vorname, der auf Persisch "Ruf" oder "Stimme" bedeutet, von den DemonstrantInnen in Iran und im Exil skandiert. So wurde sie zur Symbolfigur für den Widerstand der iranischen Zivilbevölkerung. Von der britischen Tageszeitung "The Times" wurde Neda Agha Soltan zur Person des Jahres 2009 ernannt.

Neda Agha Soltan wird von FreundInnen nicht als eigentliche politische Aktivistin bezeichnet. Die aus der Mittelklasse stammende Studentin islamischer Philosophie hatte sich nach den Wahlfälschungen erstmals an Protesten beteiligt. Neben ihrem Studium hatte sie nach Berichten der "Los Angeles Times" Kurse besucht, um Reiseleiterin zu werden. Im Widerspruch zur Ideologie der islamischen FundamentalistInnen stand ihr großes Interesse an Popmusik – sie nahm Gesangs- und Klavierstunden.

Das iranische Regime bezeichnete die Videos (im Internet tauchten noch weitere Aufnahmen auf) zunächst als Fälschung und sprach dann von einer Ermordung der jungen Frau durch unbekannte Terroristen oder "ausländische Agenten". In der "Zeit" wurde Ajatollah Ahmad Chatami mit den Worten zitiert, "die Frau sei bewusst von Demonstranten erschossen worden, um Propaganda gegen das Regime machen zu können". Chatami habe behauptet: "Sie wurde getötet, damit jemand wie Obama Krokodilstränen vergießen kann." Agha Soltans Beerdigung musste im Stillen stattfinden, da die Regierung öffentliche Feierlichkeiten verboten hatte. Zu groß war die berechtigte Angst, dass sich aus diesem Anlass weitere Unruhen entwickeln könnten.

Wie die Gruppe "United4Iran" auf ihrem Blog mitteilt, haben einige Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf bereits Unterstützung für die Umbenennung der Straße signalisiert. Ziel ist es, den IranerInnen Solidarität zu signalisieren: "Die Menschen im Iran müssen wissen, dass sie nicht allein sind, dass wir sie nicht vergessen."

Weitere Infos zu United4Iran finden Sie unter: united4iran.de

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Beitrag vom 13.01.2010

Claire Horst